FamilienAlltag

Kinderfotos im Netz und warum ich sie zeige

Mama Notes_Kinderfotos im Netz und warum ich sie zeige
Comments (16)
  1. Dein Satz “ Die Frage nach Kinderbildern gehört für mich in die Reihe unsachlicher und stillos geführter Diskussionen, wie Stillen, Familienbett und Impfen.“ gefällt mir sehr gut. Es in leider tatsächlich Themen bei denen man selten bis gar nicht seine persönliche Meinung äußern kann, ohne gleich angegriffen zu werden und das finde ich sehr unschön. Ich toleriere/akzeptiere Meinungen anderer, selbst wenn sie (erheblich) von meiner abweichen und im Gegenzug dafür erwarte ich nichts anderes.

    Was Kinderfotos im Netz angeht, so zeigen wir unsere Kids durchaus auch mal full-front, wenn es zur Situation/zum Thema passt. Unsere 6-jährige gibt sogar manchmal „Anweisungen“ welches Bild sie von sic im Blog sehen möchte. Auf jeden Fall müssen die Kids bekleidet sein, Fotos vom nackig-durch-den-Garten-toben sind reine Privatsache. Auch gehören keine anderen/fremden Kids auf die Blog-Fotos, es sei denn wir haben die explizite Erlaubnis der Eltern/betreffenden Person. Sollte es doch mal sinnvoll sein um eine Gewisse Stimmung rüber zu bringen, so werden die anderen Personen/Kinder auf jeden Fall unkenntlich gemacht. So etwas kommt aber EXTREM selten vor, wie z.B. beim 5. Geburtstag unserer Maus. Es war ein ganz besonderer Tag auf einem Reiterhof und gehörte irgendwie Dokumentiert.

    Wie du schon sagst,unsere Kinder gehören nun einmal zu uns und unserem Leben dazu. Anstatt Kinderfotos in Blogs/im www zu verteufeln und ganz zu verbannen, sollte viel lieber auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema geachtet werden. Und eben diesen verantwortungsvollen Umgang sollten wir auch unseren Kids beibringen, denn in den Öffis sehe ich tagtäglich Kids mit ihren Smartphones rumhantieren und da werden auch über Whats App und Co. diverse Bilder ausgetauscht. Hier sehe ich die größere Gefahr.

    Viele Grüße,
    Tanja

  2. Gut gebrüllt Löwin! Ich finde die Relevanz für manche, die politische/gesellschaftliche Meinungsbildung wird noch viel zu wenig gesehen bei Elternblogs. Wir ändern die Welt vielleicht nicht, aber ich finde wir zeigen (wenn auch nicht unbedingt 100% ehrlich) wie Familienleben wirklich ist/sein kann, abseits der alten Medien und Sendungen wie „Mein Kind, dein Kind“ (so heißt diese Frauentausch für Familien Sendung doch, oder?).

    1. Mama notes sagt:

      Ich finde ja, dass Sendungen wie Mein Kind-Dein Kind nicht ansatzweise zeigen, wie Familienleben ist, sondern Klischees bedienen wollen. Was meintest Du „mit nicht 100% ehrlich)? Dass die Unordnung nicht fotografiert wird und nicht jeder Streit dokumentiert?

      1. Genau das meine ich. :)

        Was ich auch völlig verstehen kann, ich finde manches muss ich einfach nicht öffentlich erzählen, da liegt die Grenze bei jedem persönlich wie ich finde. Wir haben bei uns in der Familie so Sachen, darüber würde ich jetzt Bauchgefühlsmäßig einfach nicht bloggen. So wie einige nicht über Sex bloggen oder über Streits oder darüber das die Nachbarn doof sind oder so.
        Das meine ich mit nicht 100% ehrlich. Jeder verschweigt bestimmt was, oder beschönigt oder kickt nochmal das Spielzeug ausm Bild wenn man ein Foto macht. Und das ist okay, finde ich. Immer noch meilenweit näher an der Realität als manches im TV.

        1. Mama notes sagt:

          Ich finde ja auch nicht, dass man als Blogger*in „verpflichtet“ wäre, jeden Pups aus dem Privatleben zu verbloggen. Authentizität hat nichts mit Vollständigkeit zu tun… Aber wir sehen das wohl schon ähnlich.
          Ich persönlich würde dafür nur den Begriff „Ehrlichkeit“ nicht verwenden, das ist für mich etwas anders. :) Wie jedes Schreiben (oder Fotografieren) ist Bloggen eine Konstruktion. Dennoch sind sie näher am Original und eben authentischer als Klischee-Sendungen.

          1. Stimmt, Authenzität passt viel besser als Ehrlichkeit, denn ehrlich sind wir ja. Einigen wir uns auf „Authenzität“ !

            Verrückt finde ich dann immer, wenn man so mitbekommt wie das bei anderen so abläuft. Wenn man da mal die Kommentare in deren Facebookseiten liest, jetzt keine Elternblogger aber schon Blogger oder Youtuber. „Wieso hast du dich drei Tage lang nicht gemeldet?“ „Wieso steht da keine Zahnbürste mehr, ist dein Mann ausgezogen“ o.ä
            Da scheinen manche wirklich zu glauben man müsste alles beantworten und alles offenlegen.

          2. Katharina sagt:

            Zu diesem letzten Punkt hat Mama on the Rocks erst vor kurzem einen tollen Artikel geschrieben:
            http://mama-on-the-rocks.blogspot.ch/2015/04/der-glaserne-blogger.html

  3. Mama notes sagt:

    Danke, Katharina. Ja das finde ich auch super formuliert. Ich hatte das auch schonmal gesagt: „Mein Blog gewährt einen authentischen Blick in unser Familienleben, aber er spiegelt nicht unser Familienleben wider. Das ist ein großer Unterschied. Es ist authentisch, aber nicht 1:1. Es ist ein Ausschnitt, eine Verdichtung und damit so etwas wie authentische Konstruktion. Da wären wir wieder beim Thema „Bloggen ist ein neues Genre“… :-)“
    http://riegg-pr.com/2015/04/04/mama-blog-blogs-die-wir-lieben-3-mamanotes-aus-nordrhein-westfalen-mamablogger-pr-agentur-kind-familie/

  4. Katharina sagt:

    Was Fotos betrift sind es bei mir mit den Jahren weniger geworden und auf dem Blog habe ich beim Umzug im letzten Sommer viele persönliche Fotos durch unpersönliche Stockfotos ersetzt.
    Dafür teile ich auf FB mehr persönliche Fotos mit ausgewählten Personenkreisen, und lösche sie nach einiger Zeit wieder. Ich glaube jetzt auch nicht, dass jemand systematisch diese Fotos speichert.
    Alles in allem kann ich sagen, dass ich mit der Zeit vorsichtiger geworden bin und es auch nicht mehr für „nötig“ halte, jeden Tag ein oder mehrere Bilder meines Kleinen zu teilen. Aber zwischendurch mache ich das gerne, auch gerade für die internationale Verwandtschaft.

  5. Johnny sagt:

    Irgendwie ein schwieriges Thema. Einerseits möchte man die Rechte des eigenen Kindes wahren, andererseits möchte man transparent bleiben. Und woher soll man wissen, wo die Grenzen des Anderen, sprich: des eigenen Nachwuchses liegen werden?

    Manchmal denke ich aber, wir machen uns zu viele Gedanken darum….

    LG,Johnny

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