Hier kommt ein Geständnis: ich prokrastiniere. Und das schlimmste: Ich prokrastiniere mein Prokrastinieren. Das ist eine besonders komplexe Form. Ich möchte Blogartikel schreiben, die mir so wichtig sind und deren Themen mir so am Herzen liegen, dass ich mich mental und körperlich nie im Stande sehe, diese Texte zu schreiben. Irgendwann, wenn ich besonders fit scheißegal-jetzt-sag-ich-halt-was drauf bin, schreibe ich die Texte.
Heute mache ich aber mal wieder etwas anders: ich prokrastiniere mich selbst mit spannenden Fragen von anderen Elternbloggern. Das Nuf stellte Fragen an andere Leute. Papaganda hingegen hat tatsächlich Fragen an mich und andere Elternblogger gestellt und ich habe große Lust sie zu beantworten. Weil beides mit dem Elternsein, dem Kinderhaben und dem ganzen Familienalltagswahnsinn zu tun hat, packe ich sie hier zusammen.
Das Nufs Fragen:
- Was haben dich deine Kinder gelehrt?
Ich habe gelernt, abzuwarten. Oder zumindest die Notwendigkeit zu erkennen, dass Warten gut sein kann. Warten und geduldig sein. Warten auf die Bereitschaft des Kindes, irgendetwas zu tun, „so weit zu sein“, das Kind machen zu lassen. Ich habe gelernt, dass ich weder mit Willenskraft, noch mit körperlicher Energie, noch mit beidem gleiczeitig, alles schaffen kann. Das war früher im Job durchaus so. Wenn ich energiegeladen durch den Tag und durch die Projekte geprescht bin, hat es irgendwie immer funktioniert. Es hat auch, bei Erfolg, Energie zurück gegeben. Aber tatsächlich hat es mir mehr genommen, als gegeben. Das habe ich in meinem Leben nun abgestellt. Ich mache den Job nicht mehr, den ich nur mit mentalem Stiernacken erledigen konnte.
Und mit meinen Kindern heißt das: mich immer wieder zurücknehmen, begleiten und beobachten. Wenn wir etwas gemeinsam machen, wenn ich eine gewünschte Aktion begleite anstatt zu fordern, „Jetzt mach das und das“, ist es schön für beide! Hey! Und zu spät kommen wir sowieso.
Was das Leben mit Kinder mich noch gelehrt hat: eigene Grenzen erkennen und Stopp sagen. Also nicht nur so grundsätzlich, sondern ganz konkret. Die eigene Genervtheit anerkennen und ggf. dagegen vorgehen. Generve versuchen zu verhindern. Ich sag da unten nochmal was dazu.
- Was hilft dir in den anstrengenden Zeiten (Schlafmangel, Autonomiephase & Co.)?
Ohja. Diese Zeiten hatte und habe ich immer wieder mal. In One day oh baby you will sleep habe ich beschrieben, wie ich in harten Zeiten mit dem Schlafmangel umgegangen bin. Nämlich gar nicht bis Stiernacken-Mentatlität. (Ähem, ich sagte ja, was es mich gelehrt hat, nicht was ich besonders toll kann!). Die Tipps zu schlafen, wenn das Baby schläft, Hilfe erbitten und annehmen und so weiter, haben bei mir selber nicht wirklich funktioniert. Zu Hause sah es aus wie die Hölle. Irgendwann muss auch die müdeste Mama aufräumen. Und leider hat auch mein Bio-Rythmus den Tagesschlaf nicht mitgemacht. Aber ich würde dazu raten, früh ins Bett zu gehen. Durch anstrengede Phase komme ich heute mit Abwarten. Es ist nur eine Phase. Ist es ja wirklich.
Autonomiephase ist die neue Trotzphase, oder? Es ist richtig, dass die Kinder in der Trotzphase ihre eigenen Willen erkunden, spüren und ausleben wollen. Das ist gut und wichtig so. Und darum ist Autonomiephase ein gutes Wort dafür. Ich benutze das Wort Trotzphase dennoch, weil sie mir teilweise sehr schwer gefallen ist. Was letztendlich bei uns funktioniert hat, und auch in anderen „Konflikten (Kind will A, Mama will B) hilft, ist darüber zu reden und einen Kompromiss zu finden. In der Eskalation ist das darüber reden allerdings kontraproduktiv. Da hilft spiegeln und dann, wenn es nichts nutzt und sich alles festfährt: Kurze Ansage und handeln. Nicht zu viel reden. Einen Konfliktfall in der Trotzphase habe ich mal hier beschrieben. Und hier.
- Was fehlt dir aus dem kinderlosen Vorleben? Ist es für immer verloren? Kommt es wieder und wenn ja, wie?
Mir fehlt das Reisen! In Städte! Fernreisen, die ich noch nie hatte. Das Aussschlafen! Konzentriert über Stunden lesen, ins Museum gehen und bei Rotwein lange tiefschürfende Gespräche führen. Das geht momentan nicht so, weil entweder ist das nichts für Kinder oder ich bin zu müde. Oder beides. Keine Ahnung, ob es wieder kommt. Zwischendurch denke ich, ich werde die einzige 60jährige sein, die sich das erste Mal nach Asien aufmacht. Oder nach Südamerika. Da war ich nämlich noch nicht und meine Kinder sind so klein und ich ja schon so alt. Zum Glück mag ich Holland, Dänemark und Italien.
- Was hast du mit den Kindern für dein Leben dazu bekommen?
Liebe! So unendlich viel Liebe. Es klingt kitschig, aber so ist es nunmal so. Ich liebe so sehr, seitdem ich Kinder habe. So anders und bedingungslos, wie niemals zuvor. So umfassend und erfüllend. Die ganze Welt ist in dieser Liebe und ich hoffe sehr, dass meine Kinder das spüren und weiter tragen können. Und außerdem bekam ich dazu: Lego, Knete und Sand. Überall Sand. Auch im BH, ich erwähnte das bereits woanders.
- Über welche Tabus im Zusammenhang mit Kindern wird zu wenig geschrieben und was sind deine Erfahrungen dazu (Sexleben als Eltern)? Überfordertsein? Die Kinder nervig finden? …)?
Tatsächlich finde ich, dass viel zu wenig über das Überfordertsein gesprochen und geschrieben wird. Vielleicht, weil ich so besonders überfordert bin? Aber ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Ich weiß, dass es Eltern gibt, denen es leichter fällt als mir. Aber es gibt auch Eltern, die auch phasenweise überfordert sind. Man könnte darüber diskutieren, woher diese Überforderung kommt, warum das früher anders war, ob es anders war und so weiter. Kurz zusammen gefasst glaube ich, dass dieses Überfordertsein aus dem Wandel des Männer-, Frauen- und Familienbildes stammt. Und daraus, dass die Rechte und Autonomie des Kindes viel anerkannter sind, als zum Beispiel noch in den 70ern.
Sexleben als Eltern? Davon habe ich noch nie gehört! Gilt das noch als Tabu?
Kinder nervig finden ist auch so eine Sache wie überfordert sein. Das traut sich kaum jemand zu sagen. Und wenn dann nur in Witzform. Ich finde es aber legitim, mal genervt zu sein. Mein Partner, meine Freunde, meine Eltern nerven mich doch auch manchmal. Und mit meinen Kindern bin ich ziemlich viel am Tag zusammen!
Hier kommt zum Tragen, was ich durch meine Kinder noch gelernt habe: Eigene Grenzen erkennen, ansprechen, wahren. Ich bin davon überzeugt, dass es menschlich ist, etwas nervig zu finden. Ich finde nicht per se mein Kind nervig (nur die von anderen Leuten) sondern ein bestimmtes Verhalten. Wenn meine Tochter schrille, laute Geräusche von sich gibt, in geschlossenen Räumen, dann nervt mich das kolossal. Bevor ich komplett kirre werde, sag ich ihr das. Sie darf dann in ihrem Kinderzimmer bei geschlossener Tür weiterkreischen. Das klappt nicht immer, aber immer öfter. Echt. Das ist wie mit „Mama hat jetzt keine Lust zu spielen„. Ich bin ja kein Kind mehr. Ich will nicht immer spielen und meinen Ohren tut lautes Kreischen weh. Das kann ich sagen, ohne dass ich damit mein Kind beleidige, wie ich finde. Ich kann auch mal sagen, „BOAH, Kind1, das nervt mich jetzt!“. Sie sagt das übrigens auch zu mir, wenn ich zum Beispiel morgens zur Eile antreibe. „Boah, Mama, das NERVT mich jetzt, dass Du „beeil Dich“ sagst. Ich mache so schnell, wie ich eben kann.“ Das fand ich so klasse! Und ich habe mich dann bei ihr entschuldigen können, weil schneller als schnell kann niemand. Ich finde, solange man sich präzise ausdrückt, (das, was Du tust, nervt mich gerade) trägt es nur zum Formulieren der eigenen Meinung und Gefühle bei. Das ist doch etwas Gutes.
- Welche wichtige Frage habe ich im Zusammenhang mit Kindern und Familie total vergessen und was möchtest du dazu loswerden?
Da fällt mir jetzt nichts ein.
Papagandas Fragen:
1. Was war dein erster Gedanke, als du dein erstes Kind zum ersten Mal zu Hause in Ruhe geniessen konntest?
Oh! Genau den ersten Gedanken weiß ich nicht mehr. Die Rückfahrt vom Krankenhaus mit Baby-Kind1 war sehr anstrengend. Wir waren beide die verunsichertsten Eltern der Welt. Ich hatte Angst, dass das Kind nicht gut stillt, wenn wir zu Hause sind und sie verhungert.
Ach, aber Du schreibst ja von genießen. :) Ich glaube, ich habe gar nichts gedacht, nur gefühlt. Ich habe sie nur angeschaut und angestaunt. Ich fand und finde sie wundervoll, wunderschön, oberniedlich. Und habe sie nur bewundert, beschnuppert und gekuschelt.
2. Zu Streit unter Kindern gibt es gewagte Thesen. Wie verhältst du dich in solchen Situationen?
Welche gewagten Thesen gibt es denn? Bei mir ist es so ein gefühlsmäßg einzuschätzendes Kinder selbst austragen lassen und einschreiten, um eine Gewalt- und Wuteskalation zu vermeiden. Ich finde es wichtig, dass meine Kinder zu mir kommen, um getröstet zu werden oder damit ich beim Streitschlichten und Einigungfinden helfe. Worauf ich achte: niemanden vor zu verurteilen, denn ich war ja nicht dabei. Momentan ist mein Satz „Wir reden jetzt darüber“, auch wenn der im allgemeinen Geschrei und Gewüte der Kinder untergeht. Für die Große ist es gut zu kanalisieren, woher ihre Wut kam. Der Kleine muß lernen, dass er ebensowenig hauen und ärgern darf, wie die Große. Er sieht sich natürlich noch immer im Recht. Das wiederum treibt die Große zur Wut…
Ich warte aber bei Streiterein meistens ab, bis entweder jemand zu mir kommt oder das Schreien dieses Ausmaß annimmt, dass Dich aufschrecken lässt.
3. Mit Kindern beim Einkaufen. Eines deiner Kinder möchte unbedingt etwas haben. Wie verhältst du dich?
Ohne Quatsch, damit hatte ich nie ein Problem. Ich gebe hier ja immer unumwunden zu, wenn ich etwas nicht gut kann oder nicht weiter weiß. Beim Einkaufen habe ich entweder etwas sehr richtig gemacht oder meine Kinder haben das Quengeln-an-der-Kasse-Gen nicht. Wenn sie etwas haben wollen, sage ich „nein, das brauchen wir nicht“ oder „das möchte ich nicht“. Und gut isses. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich dann so etwas auch nie gekauft habe. Oder?
4. Wie stark haben dich am Anfang Ratgeber und Ärzte im Verhalten deinem Kind gegenüber geprägt? Hat es dir geholfen?
Am Anfang habe ich keine Ratgeber gelesen. Extra nicht, weil ich mich nicht beeinflussen lassen wollte und erstmal ein eigenes Gefühl für mich als Mutter und für das Baby entwickeln wollte. In der Schwangerschaft wurde mir klar, dass ein Baby niemals schreien gelassen wird. Niemals. Weil es Bedürnisse hat, hilflos ist und niemanden hat außer den Eltern. Das ist ein Angewiesen sein und ein Urvertrauen, mit dem die Babys auf die Welt kommen. Das wollte ich nie nie erschüttern. Habe ich auch nicht.
Irgendwann, als es dann schwieriger wurde, also so mit 15/16 Monaten von Kind1 (da war ich auch schon wieder schwanger), habe ich angefangen ein bisschen in Jesper Juul zu lesen und in „In Liebe wachsen“. Letzerer hat mir nichts gegeben. Sympathisches blabla aber komplett unanwendbar. Wie Haute Couture. Jesper Juul ist für mich sehr auf der erzieherischen Meta-Ebene. Sehr spannend, inspirierend, lehrreich, versagt aber oft in meiner Lebensrealität. Ich hatte mal vor darüber zu bloggen, was Jesper Juul sagt und wie es bei uns abläuft. Aber mir war das bisher zu viel Aufwand. Achso, in der Babyzeit habe ich doch auch „Oje ich wachse“ gelesen. Komplett beklopptes Buch über Wunderkinder aus den Niederlanden. Meine haben sich mit 4 Monaten nicht selbst angezogen, aber Wachstumsschub als Verständnisgrundlage, warum das Baby mal wieder so viel schreit und so wenig schläft, erfreut die nicht mehr anwesende Ratio einer unterschlafenden Mutter. Ich hatte eine Erklärung, die sich gut anfühlte, das Kind bekam eine Dosis mehr Verständnis entgegen gebracht und gut. Zu mehr ist dieses Buch nicht nütze. Wobei das ja schonmal etwas ist.
Meine erste Kinderärztin fragte mich tatsächlich bei der U4 (oder 5), als Kind1 sechs Monate alt war, ob das Baby durchschlafe. Als ich das verneinte, riet sie mir, nicht immer sofort hin zugehen, wenn es etwas möchte und nachts nicht mehr zu stillen. Habe ich abgelehnt.
5. Hast du schon jemals darüber nachgedacht, mit der Familie einfach anders leben zu wollen? (z.B. Kommune, auf dem Bauernhof, in einem anderen Land, etc.)
Kommune ist nichts für mich, das ist mir zu wenig Privatheit. Klingt komisch bei einer Mamabloggerin, oder? Und Bauernhof ist mir zu ländlich. Aber in einem anderen Land? Ja, da denke ich regelmäßig drüber nach. Ich war als Studentin zwei Mal ein Jahr lang im Ausland und habe die Anregungen, das Anderssein, den Spracherwerb und bemerken, wie das Hirn arbeitet, die andere Kultur, die andere Mentalität, das alles, sehr genossen und fühlte mich enorm bereichert davon. Das fehlt mir. Dieser Input, einfach nur, weil man lebt, wo man gerade lebt. Abgesehen davon träume ich von schönem Wetter und schönen Städten wie in Bella Italia und von familienfreundlicherer Politik wie in Skandinavien. Leider sprechen wir weder italienisch noch schwedisch oder sonst eine skandinanische Sprache.
6. Wie beeinflusst dich deine Umgebung im Umgang mit deinen Kindern? Schwiegereltern, eigene Eltern, Freunde, etc.
Ja, natürlich, all diese Menschen haben einen Einfluss auf mich. Und wenn es der ist, dass ich komplett anders handeln möchte und Dinge anders sehe. Gedanklich unterstützt fühle ich mich durch meinen Eltern-Clan online, sowie offline. Tatkräftig werde ich manchmal auch von der Familie unterstützt, die Dinge jedoch oft anders sehen als ich….
7. Hast du durch deine Kinder frühere Freunde verloren? Habt ihr irgendwann wieder zueinander gefunden?
Nicht verloren. Nicht im Sinne von, es gab einen Bruch und nun ist es aus und vorbei. Aber ich muß gestehen, dass ich trotz aller Bemühungen meinerseits, meine Freundinnen hier in der Nähe sträflich vernachlässige und vernachlässigt habe. Wir versuchen, unsere Treffen wieder öfter und regelmäßiger stattfinden zu lassen, aber es ist kompliziert. Zeitlich gesehen. Leider telefoniere ich auch ungern, sie aber auch.
8. Wenn du entscheiden dürftest: mehr Kinder oder mehr Politiker?
Wie jetzt? Die Frage verstehe ich nicht ganz. Also ich möchte keine Kinder mehr. Und Politiker? Also politische Lösungen für mehr Kinder? Hä? Sorry, ich stehe aufm Schlauch.
9. Was würdest du für Familien aus politischer Sicht ändern wollen? (kein grosses Fass aufmachen ;))
- Bessere Betreuung der Kinder in Kita und in Schulen, also längere Betreuungszeiten als Angebot (muß man ja nicht von-bis wahrnehmen), besser ausgebildete Erzieher, besser bezahlte Erzieher, mehr Kitaplätze und noch viel mehr gute Betreuungsplätze für Schulkinder nach der Schule und in den Schulferien.
- verständnisvollere Arbeitgeber bzw. Bestimmungen, dass diese die Bedürnisse von Eltern besser respektieren müssen. (Krankheitsausfälle, Elternzeit, etc.)
- Mehr gesellschaftliche Akzeptanz, und auch mehr Aktzeptanz von Unternehmen den Eltern gegenüber, die Elternzeit nehmen.
- Mehr generelle Kinderfreundlichkeit. Kinder machen Lärm, ja, aber so sind sie und das muß so.
- Bessere steuerliche Begünstigung von Eltern bzw. bessere Berücksichtigung der Elternzeit, Erziehungszeit, Zeit der Teilzeitbeschäftigung in Renten- und weiteren Zusammenhängen
10. Welche Blogs liest du gerne. Was macht aus deiner Sicht einen guten Blog-Artikel aus?
Ich lese gerne die Blogs aus meiner Blogroll, aber noch ein paar mehr. Ich wollte das immer mal ergänzen. Ich lese Kunstblogs (im weitesten Sinne Kunst), ich lese politische, gesellschaftskritische und feministische Blogs und ich lese Elternblogs.
Ein für mich gute Blogpost bei Elternblogs erzählt aus dem Leben, ohne zu sehr am biografischen oder tagebuchähnlichen zu kleben. Zwar lese und schreibe ich auch hin und wieder selber tagebuchgebloggtes, aber tatsächlich sehr wenig. Das ist mir zu persönlich und interessiert mich nur selten. Ich mag es, wenn Erlebtes in einen guten, witzigen oder nachdenktlichen, traurigen oder sachlichen Text gebracht wurde. Wenn ein Thema im Erlebten erkannt und im Text herausgearbeitet wird. Zum Beispiels das Erlebnis aus dem Blumenladen. Die hohe Form der wahren aber konstruierten Wirklichkeitsschilderung macht das Nuf. Genauso wie Herr Buddenbohm. Ich schätze es, wenn jemand offen und ehrlich bloggen kann, wie es läuft im Leben mit Kindern, zum Beispiel Mama arbeitet. Ich liebe auch Anregungen und Ideen für den Familienalltag. Aber die Texte müssen aufrichtig klingen, sie müssen etwas Echtes haben, auch wenn ich ihnen anmerke (oder es glaube), dass nicht alles so perfekt und reibungslos ist, wie dargestellt. Reine DIY, Ratgeber-, Reise- oder Einrichtungsblogs lese ich gar nicht. Das langweilt mich total, weil mir diese übergestülpte „persönliche“ Note nichts mehr sagt. Und ich lese sehr gerne Texte von umstandlos, Fuckmothers, auf Zehenspitzen, Dr. Mutti, Mädchenmannschaft, und noch viele mehr, weil sie meinen Blick und meine Argumentation schärfen für das, was an Gerechtigkeitsarbeit noch vor uns liegt, um das mal so zu umschreiben.
So, liebe Bloggerkollegen*innen, liebe Leserinnen und Leser: Wie würdet Ihr die obigen Fragen beantworten? Gerne in weiteren Blogposts oder hier unten im Kommentar. Auch wenn es lange Kommentare werden, her mit Euren Antworten!
Du lebst wirklich die Hochform der Prokrastination, indem du alle Fragen unterschiedlicher Fragesteller beantwortest. De Luxe. Habe deine Antworten sehr gerne gelesen und war an einigen Stellen überrascht. Jesper Juul scheint tatsächlich ein weit verbreitetes Phänomen der Metaebene zu sein. Beim Anwenden im Alltag wird es tatsächlich spannend, weil praktisch unmöglich ;) Bei „Oje, ich wachse“ konnte ich auch nur rausziehen, dass es eben anstrengende Phasen gibt, die auch wieder vorbei gehen. Mal kürzer und mal länger. Das war aber auch ein gutes Argument, um Schwierigkeiten immer auf Phasen zu schieben ;) Aber der Einblick war tatsächlich für mein Verständnis wichtig.
Frage 8 war lediglich die Absicht herauszufinden, ob man sich mehr Politiker wünscht oder mehr Kinder. Also was brauchen wir: mehr Politiker oder mehr Kinder? ;)
Ach, ich könnte noch so viel zu deinen Antworten schreiben, aber vielleicht reicht tatsächlich auch ein großes „DANKE“ fürs Mitmachen und Beantworten der Fragen. Jetzt weiss ich schon wesentlich mehr über dich und auch, dass ich dich weiterhin lesen werde. Danke.