Heute ist Indiebookday. Nachdem ich das heute Morgen über Twitter erfahren habe, bin ich mit meiner Tochter auch sogleich in die Stadt gefahren, um Bücher zu kaufen. Ich finde die Aktion gut, denn kleine, unabhängige Verlage machen einen riesig tollen Job und bereichern den Buchmarkt. Ich weiß das, ich habe mal in einem gearbeitet. Außerdem arbeiten die Verlage mit so viel Herzblut und Liebe für die Bücher, die es alle einfach verdient haben, gelesen zu werden. Der Indiebookday will da für Aufmerksamkeit sorgen. Gut so!
Mehr Infos zum Indiebookday findet Ihr hier. Welche Verlage zu den unabhängigen kleinen Verlagen dazu zählen und was sie dazu macht, findet Ihr hier erklärt. Als Mama wollte ich auch Kinderbücher kaufen und habe ich mich noch zusätzlich schlau gemacht, was unabhängige Kinderbuchverlage angeht. Grundsätzlich sind wohl die meisten Kinderbuchverlage eher unabhängig, erklärte mir später im Laden die Buchhändlerin. Viele große wie Betz, Coppenrath oder Nord Süd sind unabhängig. Das erstaunte mich, weil ich die Verlage schon kannte und als eher groß eingestuft hatte.
Ich bin in die Innenstadt in eine Filiale einer großen Buchhandlung gegangen, weil ich alle Bücher auch heute mitnehmen wollte, nicht nur bestellen. Normalerweise kaufe ich hier im Viertel ein. Wir haben das Glück, dass es eine wunderbar sortierte und liebevoll eingerichtete Buchhandlung extra für Kinder- und Jugenbücher gleich bei uns um die Ecke gibt. Für die würde ich auch unbezahlt Werbung machen, aber ich will ja nicht verraten, wo ich lebe ;)
Erfreulich war, dass in der großen Filiale (über 4 Etagen Bücher) alle von mir angesprochenen Verkäuferinnen Bescheid wußten, dass heute Indiebookday ist. In einer Abteilung gab es sogar zwei extra eingerichtete Tische für den Indiebookday, sogar mit Schild gekennzeichnet.
Von diesem Tisch, dem Erwachsenentisch, habe ich mir dieses Buch ausgewählt: „Der Trafikant“ von Robert Seethaler aus dem Kein & Aber Verlag.
Ein Roman über die Liebe von Franz zu einem Mädchen, seine Freundschaft zu Sigmund Freud und das alles im Wien der Dreißigerjahre. Das klingt bunt und ansprechend, dass ich es auch im meinem nebelumwölkten Muddahirn abends nach den Kindernachmittagen aufschlage. Außerdem liebe ich die Gestaltung. Die Seitenwangen der Buchseiten haben die gleiche blaue Farbe wie die Schrift des Autornamens.
Ich finde übrigens die Verlagsnamen der unabhängigen Verlage super. Kein & Aber, Verbrecherverlag, Männerschwarm, Onkel & Onkel, Wunderhorn. Schon alleine für die Verlagsnamen haben sie es verdient, dass man ihre Bücher kauft, finde ich. Ich habe eine schwäche für phantasievolle Geschäftsnamen.
Ich hätte sehr sehr gerne noch weitere Bücher für mich ausgesucht, aber leider waren wir beim Erwachsenentisch erst nachdem wir in der Kinderbuchabteilung waren. Sprich, am Erwachsenentisch war meine Tochter schon müde und quengelig.
Hier also die beiden Kinderbücher: „Der Bücherschnapp. Jeder braucht eine Gutenachtgeschichte“ von Helen Docherty und Thomas Docherty. Übersetzt Dorothee Haentjes-Holländer. ellermann Verlag. Und „Was braust so schnell vorbei?“ von Thomas Müller aus dem Moritz Verlag.
Beide Kinderbücher sind wunderschön gezeichnet, sehr phantasievoll, detailreich und ausdrucksstark. Besonders verliebt sind Tochter und ich in den Bücherschnapp. Eine Geschichte über einen gemeinen Bücherdieb, der allen Kindern im Kaninchental die Bücher stielt. Bis eines Nachts die Häsin Elisa den Bücherschnapp schnappt… Ein Hach für dieses wunderbare Buch an dieser Stelle. Nach ein paar Mal abends vorlesen werde ich gerne in einem Post von dem Buch und vor allem vom Gefallen meiner beiden Kinder berichten.
Gleiches gilt für das Bilderbuch über die Wagen, die meinen Sohn begeistern werden. Es kommt fast ohne Text aus, es gibt so viel zu sehen und entdecken – und die Pointe am Schluss passt auch sehr gut zu ihm. Ja, ein Wagenbuch für den Sohn, er liebt Autos aller Art.
So, ich hoffe, Ihr könnt heute oder zur Not nächste Woche auf noch ein Buch aus einem unabhängigen Verlag kaufen. Viel Spaß dabei!
P.S.
Ich habe gerade von @buecherkinder gelernt. dass der Ellermann Verlag keineswegs Indie ist, wie die Verkäuferin mir sagte, sondern zur Oettinger Gruppe gehört. Das wußte ich nicht. Der Bücherschnapp ist trotzdem herzallerliebst und zu empfehlen.
Welcher Verlag wozu gehört, kann man hier nachschlagen.