Den „heißen Scheiß“ der Street Art zeigt uns Urbanshit, ein Kunst-Blog „für urbane Kultur, Street Art & Graffiti aus Hamburg“. Ich mag Street Art, weil es öffentliche Kunst ist, weil sie überrascht. Sie ist gelebte Stadtkultur. Bei Urbanshit geht es aber um mehr als Graffiti und Hausbemalungen. Das Blog zeigt alle möglichen Projekte, Performances und Inszenierungen aus dem urbanen Raum.
Aktuell gibt es Bildern von Graffiti von Djerba oder Ibiza, passend zur Urlaubszeit, sozusagen. Aber natürlich auch zahlreiche Blicke ins unvermeidliche New York, beispielsweise ein faszinierendes Bodypaint-Projekt.
Performances und Installationen zeigen die Kölner Künstler Angie Hiesl und Roland Kaiser oder die nahezu poetischen Kleinstinstallationen von Isaac Cordal.
Ganz groß finde ich das Selfie-Projekt, und zwar aus der Sicht von antiken Statuen! Über eine Fortsetzung würde ich mich sehr freuen, ich finde es erhellend – und lustig.
Wunderbar gefällt mir auch die architektonische Utopie, wie aus dem brasilianischen WM-Stadien urbaner Wohnraum gemacht werden könnte. Das scheint eine absurde Idee zu sein? Noch absurder ist es ja eigentlich, in einem derart armen Land so kostspielige Stadien unter diesen unmenschlichen Bedingungen zu bauen, die nach der WM so gut wie nicht mehr genutzt werden können.
Urban Art kann aber auch so hübsch sein, und trotzdem toll, wie „Lütte Dern“ aus Hamburg zeigt.
Der Punknamengenerator muß auch sein, klar. Ich heiße jetzt Muschel, übrigens.
Es empfehlen sich auch Blicke auf die Rubriken „Street Art“, „Berlin“, „Hamburg“, „Graffiti“ und „Urbanism“. Dann findet man beispielsweise eine interaktive Karte der Berliner Hausbesetzungen. Unter“Kalender“ gibt es einen Ausstellungskalender mit Ausstellungen zum Thema urbane Kultur und Street Art.
Rudolf D. Klöckner, der Betreiber des Blogs, war so nett, mir ein paar Fragen zu beantworten:
Lieber Rudolf, erzähl uns bitte, warum urban art / street art für Dich so wichtig ist.
Die Regeln der Städte, in der wir alle leben, sind erschreckend einfach. Sie folgen den klassischen Marktregeln, sprich: wer das meiste Geld hat, hat auch den meisten Einfluss auf die Gestaltung der Stadt. Das spiegelt sich nicht nur in der Werbung, von der wir überall in der Stadt umgeben sind, wider, sondern auch in der Architektur, der Straßen, Plätze und Parks. Die Gestaltung unsere Umgebung wird relativ einseitig von städtischer und privater Bauherrenseite bestimmt. Street Art & Graffiti bilden hier einen Gegenpol und halten etwas dagegen. Zudem ist Street Art oftmals, gesellschaftskritisch und gleichsam eine willkommene, farbenfrohe Abwechslung im Alltagsgrau der Städte.
Warum der Name „urbanshit“?
Es gibt so viel schöne, lustige und auch kritische Kunst auf den Straßen zu entdecken – sei es Street Art, Graffiti, Murals (Wandgemälde) oder urbane Interventionen im öffentlichen Raum. Die Großstädte rund um den Globus sind also voll mit „heißem Scheiß“ bzw. „hot shit“. Um dem ganzen Begriff-Wirr-Warr aus dem Weg zu geben, habe ich mich für den Namen „Urbanshit“ entschieden, der all das unter einem Namen zusammenfasst und auf einem Blog versammelt. Das ist die Geschichte hinter dem Namen.
Warum Bloggen? / Was ist Bloggen für Dich?
Die Vergänglichkeit gehört unweigerlich zur Street Art dazu. Die Kunst auf der Straße wird nach einiger Zeit immer wieder entfernt, übermalt oder verblasst über die Jahre. Ich denke, dass das Internet und vor allem Blogs hier eine wichtige Funktion der Dokumentation übernehmen. Zudem ermöglichen Blogs die Zugänglichkeit von Kunst für eine große Masse an Menschen und das in der ganzen Welt. Während man Street Art in „echt“ nur in der eigenen Stadt oder auf Reisen entdecken kann, kann man über das Internet verfolgen, was im Rest der Welt passiert
Woher kommen die tollen Bilder? Fotografierst Du/Ihr selbst? Woher kommen die spannenden Nachrichten und Stories? Oder ist das ein Berufsgeheimnis?
Da wo ich mich persönlich gerade aufhalte, da fotografiere ich selber viel und vor allem gerne. Mittlerweile bekomme ich zudem täglich viele Emails mit Links, Fotos oder Texten. Darüber hinaus verfolge ich täglich viele Blogs aus der ganzen Welt. Es wird einem auf jeden Fall nie langweilig.
In eigener Sache: BlogleseLiebe
Ungefähr einmal im Monat zeige ich Euch einen meiner Lieblingsblogs. Davon habe ich viele. In meiner derzeitigen Blogroll befinden sich vorallem Elternblogs sowie feministische Blogs. Andere Blogs, zum Beispiel Kunstblogs, aber bestimmt auch nochmal Blogs über Literatur, Gesellschaftliches oder andere Schubladen, werde ich hier peu á peu präsentieren.
Und jetzt Ihr! Was lest Ihr gerne? Zeigt uns Eure Lieblingsblogs. Unter der Sammelstelle könnte Ihr Eure BlogleseLiebe bei mir verlinken. Ich freue mich auf Eure Beiträge!
Sehr schöner Tipp, danke!
Wirklich toller Artikel über Street Art. Bin auf weitere Beiträge zu diesem Thema gespannt. Danke und weiter so.
Galerie Inspire Art
Galerie im Web: http://www.inspire-art.de