Erziehung & Beziehung

One day, oh baby, you will sleep …

Comments (19)
  1. Claudia sagt:

    Ein toller post, uns ging es bei beiden kinder ähnlich. Bis beide 1.5 Jahre waren war alle 45 Minuten wach sein satz.
    Mir hat mittagsschlaf geholfen, kontakte zu gleichgesinnten suchen über einschlägige foren (rabeneltern, stillen und tragen). Und empfehlen kann ich die sears Bücher „schlafen und wachen“ und „das 24 h baby“.
    Ich selbst stand auch kurz vor burnout und ferberei. Aber mich hat ein Mantra immer beruhigt „es wird besser, mit jedem tag. Jeden Tag den das kind in liebe groß wetden kann, wird es besser. “
    Und es wird besser. Manchmal früher, manchmal später. Und heute erinnere ich mich nur dunkel an diese Phase. Es ist ein kuruer wimpernschlag im leben des Kindes, aber ein ungeheuer wichtiger.

    Lg
    Claudia

  2. Janina (@herzmutter) sagt:

    Wieder mal ein toller Artikel, danke dafür! Meine Tochter ist 13, fast 14 Monate alt und an ein Durchschlafen ist nicht zu denken, gerade heute Nacht dachte ich auch wieder ich raste aus (stündliches Stillen). Einschlafen tut sie frühestens um 22h und dann bin ich schon glücklich, in ihren Spitzenzeiten schläft sie um 24h. Was mir geholfen hat war – zumindest so lange ich noch nicht gearbeitet habe – ihren komischen Rhythmus zu akzeptieren. Gut, sie ging spät schlafen, aber dafür schlief sie bis um 10h morgens und ich hatte dann noch ein paar Stunden Ruhe. Jetzt als „working mum“ ist das nicht mehr so einfach, aber ich würde sie nie schreien lassen, auch wenn ich manchmal schreie vor Verzweiflung. Das könnte ich ihr nie antun…

  3. Joevlin sagt:

    Vielen Dank für den wunderbaren Post. Ich glaube Du sprichst vielen Eltern aus der Seele, auch wenn wie Du sagst in Deutschland „preussische Luft“ weht. Mit den Jahren wird einiges verklärt. Selbst meine Mutter hat neulich zugegeben: ja, so toll habt ihr auch nicht durchgeschlafen, aber ich hatte es verdrängt, bis ich gesehen habe wie es bei Deinem Kind ist.
    Es ist also eine Phase und es geht vorbei (war auch mein Mantra!!). Bei uns hat es sehr lange gedauert und auch ich konnte mein Kind nie lange schreien lassen, auch wenn man am Ende seiner Kräfte ist. Im Endeffekt ist da doch nur ein kleines ängstliches Menschlein, dass jetzt und sofort seine Eltern braucht um sich zu beruhigen.
    Sollte man denn einen intuitiven Schrei nach Zuneigung und Geborgenheit einfach so ignorieren? Das wäre doch eigentlich sowas wie Folter… Ich finde, egal was ist, man sollte seinem Kind wirklich niemals die Liebe entziehen, wenn es das braucht, dann ist das so. Es gibt andere Phasen, da braucht es das nicht, weil es weiss, dass Mama und Papa es trotz allem lieben und es wird durch dieses Gefühl stärker sein.

    Wünsche Euch und Euren Kindern geruhsame Nächte und da es mein erster Kommentar ist: Toller Blog!! Weiter so, ich lese immer wieder gerne mit!!
    Joevlin

  4. suse sagt:

    Liebe Mamanotes,
    Meine Durchhalteparole war auch immer: es ist eine Phase, es geht vorbei..
    Mich hat mal eine Mama zum Thema „Jese Kind kann schlafen lernen“ gefragt warum ich nicht alleine schlafe sondern mit dem Weltbesten zusammen in einem Bett. Oder ob ich nicht lieber alleine einschlafen würde.
    Es zehrt an den Nerven. Gerade, wenn man niemanden hat, der einem mal Zeit für sich spendieren kann.
    Aber es ist auch eine Zeit, in der Bindungen entsehen. Sicherheit, Selbstwertgefühl. Und das läßt mcih durchhalten. Alles was ich investiere hat einen Sinn. Jeder Abend, jede Nacht in der ich da bin.
    Und: Jedes Kind ist anders. No.1 und No.3 brauchen absolute Nähe um sicher einschlafen zu können. No.2 wollte von Anfang an immer in Ruhe gelassen werden und schläft auch jetzt mit 5 noch am längsten, am besten und am schnellsten.
    Liebe Grüße
    Suse

  5. anke bregas sagt:

    Meine große ist 5 jahre alt und hat ein zimmer mit dem papa zusammen, weil sie eh noch immer nachts aufwacht und oft noch kontakt braucht, den darf sie auch haben…..solange sie das braucht! Wenn mein mann frühschicht hat, liegt sie nachts neben mir….genauso wie unser baby, das heut genau 4 monate alt ist und schon ein ganz toller schläfer…er schläft sehr oft von ca 22h bis 6.30h durch (und hier lüge ich nicht!) Er ist ansvheinend ein ganz andere schlaftyp, denn SO war ss mit der großen NIE! Wir sind uns einig, dass wir immer den kindern die sicherheitgeben wollen, die sie brauchen: mama und papa sind für uns da, auch wenn die monster unterm bett krach machen…. unsere ehe leidet durch das getrennte schlafen nicht, denn mein mann schnarcht so dolle, dass ich eh nicht neben ihm svhlafen könnte. Seitdem ich ihn kenne, hab ich mir angewöhnt, mit ohrstöpseln zu schlafen….weil ich so geräuschempfindlich bin….ich höre trotzdem die kinder!!! Aber wache nicht bei jedem kleinenn seufzen auf…
    schreienlassen geht hier gar nicht, dass zerreißt mein herz! Ich versteh die große auch sehr gut, denn ich war auch jemand, die viele albträume hatte und viel aufwachte und es heute noch tue…wie könnt ich da böse sein?
    Beim zahnen saßen wir die ganze nacht und trösteten das kind, wir waren fix und alle, aber tags hat ne befreundete omi, janne geholt und ist 2 stunden mit ist spazierengegangen… bei nr 2 kriege ich jetzt schon mehr schlaf……ich tröste mich mit durchwachten nächten damit, dass ivh denke: irgendwann musst du die bagage dann mittags aus dem bett schmeissen, so wie meine eltern es schon mit mir und mrinen geschwistern machen mussten und meine kinder es irgendwann mit ihren machen werden……
    in diesem sinne…..GUTE NÄCHTE UNS ALLEN!

  6. Pina sagt:

    Zu merken, dass es nicht MEINE spezifischen Probleme sind, sondern dass es vielen Müttern „da draußen“ ebenso geht, war mir persönlich in den schwarzen Momenten immer die größte Hilfe und daher ein großer Dank an alle taffen Bloggerinnen! Mein 2. Kind ist 10 Monate und weigert sich strikt auch nur 20 cm von mir zu weichen nachts, wenn es gut geht schläft er 2-3 Std, am liebsten allerdings mit Dauernuckelbrust, Nuckel oder Flasche verweigert er komplett bisher (findet er interessant, aber was soll ich damit? ich hab doch Mama!). In letzter Zeit hilft es manchmal, wenn er die große Schwester oder Papa neben sich spürt, dann kuschelt er sich auch an diese und schläft weiter (was mich trotzdem noch weckt, aber die Nippel ein wenig entlastet ;)

    Es geht vorbei. Es ist immer noch einfacher als ein schreiendes Kind zu ertragen. Es ist ungemein kuschelig und gemütlich, eigentlich.

    Noch ein Aufruf sei hinzugefügt: da das berühmte Dorf meist ja nun mal fehlt, seid solidarisch mit anderen Müttern! Ihr kennt es, also wer eins hat, kann auch mal für paar Std zwei hüten und eine macht n Mittagsschlaf. Besonders für Wochenbettzeiten beim zweiten Kind, also seien wir das Dorf! Digital und in echt!

  7. Katharina sagt:

    Was den meisten fehlt ist ein „Stamm“, ein Netzwerk von Menschen, verwandt oder nicht, dessen Mitglieder immer dann einspringen, wenn Not an den Eltern ist. Es gibt nämlich kein Naturgesetz das besagt, dass immer die Mutter das Kind herumtragen muss. Das kann gut auch mal eine (Leih-)Oma, (Leih-)Tante,…. machen während Mama ein Bad nimmt, 2 Stunden schläft, oder zum Friseur geht – was immer ihr gut tut und ihre Batterien wieder auffüllt.
    Allein ist es einfach verdammt schwer und wir sind echt nicht dafür gemacht, unsere Säuglinge alleine durchzubekommen.

  8. Verena sagt:

    Ja, ich kann Katharina da nur zustimmen. Aus den letzten Tagen mit dieser Diskussion, dem eigenen vermehrten Beschäftigen mit dem Thema ist das ein Teil meiner Antwort für mich auch. Eltern brauchen Unterstützung. Weil das Kind sie braucht. Und ohne das Netzwerk, dass wir noch vor 100 Jahren um uns hatten und ich behaupte davor die gesamte Menschheitsentwicklung durch, sind wir zum Teil einfach überfordert. Und das merkt man eben an diesen sensiblen Punkten wie schlafen. Aber die gute Nachricht ist, ich glaube das Modell Netzwerk bleibt dem Menschen erhalten. Dann bekommt man eben mal Beistand und Zuwendung, wenn man sich auf Facebook mal so richtig den Frust von der Seele schreibt über das Ganze Thema. Oder man trifft sich immernoch jede Woche mit der einen Mama aus der Krabbelgruppe, telefoniert mit der anderen jede Woche mindestens einmal und überlegt, ob die Kinder mal ‚ausgeliehen‘ werden wollen ;)
    Jedenfalls es ist der Punkt, dass wir Unterstützung brauchen wenn wir unsere Kinder so liebevoll und aufmerksam großziehen wollen, wie wir das tun. Und mir geht es so, sobald ich mir die geholt hab, bekommen hab, kann ich sie auch wieder unvermindert an mein Kind weitergeben und ihm die Zeit geben, die er braucht.
    ich brauche Leute um mich, die nicht sagen: ‚tu dies oder jenes lass‘, sondern ‚oh ja, mir geht’s auch so, ist furchtbar, ist normal‘. Mir ihre Aufmerksamkeit schenken, ihr Wohlwollen. Dann lösen sich die Dinge.
    Wirklich neue Ideen bekomme ich dann nicht, aber es schient alles wieder ‚ausgerichtet‘ zu sein, die Kommunikation mit dem Kind läuft auch wieder so. ich habe Unterstützung bekommen, ich geb sie an mein Kind weiter und schwupps ist das in’s Bettbringen plötzlich wieder ‚Qualitytime‘ und das Kind schläft so schnell…. ;) ;)

  9. sagichjetzteinfachmalso sagt:

    So liebe Mama notes, jetzt komme ich auch endlich mal dazu zu antworten.

    Zuerst sei gesagt, dass wir „nur“ ein Kind haben ,welches jetzt 4 Jahre alt ist. Das ist insofern sicherlich erwähnenswert, weil ich einfach nicht weiß, wie nervig es sein kann zwei oder drei oder vier Kleinkinder Nachts „ruhig“ zu halten.

    So aber nun von meinen unseren Erfahrungen.

    Dieses Schlafbuch ist einfach nur Kacke. Und Eltern, die das praktizieren sind es auch.
    So. DAS war meine Meinung zu dem Thema, BEVOR ich selber ein Kind hatte. Im goßen und ganzen denke ich immer noch ähnlich darüber, jedoch habe ich längst begriffen, dass das Leben nicht mehr so schwarz weiß und dogmatisch ist, wie zu früheren Singlezeiten, als man nur sich selbst zu versorgen hatte und jede Menge Zeit und Schlaf am Wochenende.

    Ich habe ganz verschiedene Eltern kennengelernt. Alle lieben Ihre kinder und alle denken, dass sie ihr bestes für die Kinder wollen. Und dies ist in der Tat von Familie zu Familie unterschiedlich.

    Immer noch keine Frage…ein Kind schreien zu lassen ist Kacke. Ja. Aber es ist auch Kacke, wenn die Familie keine Nerven mehr hat und auf dem Zahnfleisch kriecht und sich so langsam Mordgedanken einstellen.

    Tja, was also tun mit diesem Dilemma. Wie immer finde ich, muss das die Familie von Tag zu Tag und Laune selber entscheiden. Wer die Nerven dazu hat, sollte sich um seine Kinder liebevoll, auch nachts und zum einschlafen kümmern. Wer aber schon fast am Rande des Wahnsinns ist, braucht einen Plan B.

    Bei uns hat es sich irgendwann von alleine geregelt. Wir waren einfach zu müde um immer wieder hinzulaufen. Wir sind einfach nicht mehr richtig wach geworden. Das war irgendwie schlimm, aber gleichzeitig auch notwendig- dachte ich zumindest damals.

    Was würde ich rückblickend anders machen?

    Weiterhin dieses Schlafprogramm verteufeln. es ist einfach nach wie vor unmneschlich. Und gleichzeitig sich selber es nicht so krumm nehmen, wenn die Energiereserven auch mal alle sind. Ich würde das Kind selbstverständlicher im Elternbett mitschlafen lassen. Alles hat sich eigentlich erst total entspannt, als wir sehr früh dem Kind ein großes Bett gekauft haben, wo es keine Absperrung mehr gab. So konnten wir gemeinsam einschlafen, wir als Eltern hatten danach auch nochmal Ruhe im großen Bett und wenn das Kind wollte, konnte es jederzeit zu uns rüberlaufen.

    So machen wir es auch heute noch und alle sind damit zufrieden. Wir haben unsere „Elternzeit“, das Kind schläft nicht alleine ein und kann nach Bedarf zu uns kommen oder eben auch nicht, wen es lieber mit den Katzen kuscheln will.

    Was würde ich noch anders machen? Meiner Meinung nach reicht ein Bestellbett, damit man sozusagen in Bett anbauen kann und alle mehr Platz haben. Und danach direkt ein großes Bett im eigenen Zimmer, was aber noch lange lange Zeit nicht das eigene Bett sein wird.

    Was hat bei uns noch geholfen? Das entscheidende glaube ich war, dass wir ziemlich schnell deutlich gemacht haben (also mit schnell meine ich so um 2 Jahre rum), dass im großen Bett GESCHLAFEN wird und wem das nicht gefällt, weil er lieber rumturnen, singen oder dergleichen möchte, muss das bitte in einem anderen Zimmer tun. Das klappte dann mit der Zeit ganz gut. Im Bett wird in Ruhe geschlafen, bis jedes Familienmitglied freiwillig wach ist. Wem langweilig ist, der kann sich in den Rest des Hauses verziehen (was allerdings zu dem ein oder anderen Chaos geführt hat, wie Mehlschlachten in der Küche, Stifte an der Wand, etc….aber das ist ein anderes Thema.

    Was ich eigentlich sagen will…hust…ich hab´s nicht so mir kurzfassen ;-)

    Das Thema schlafen kann NICHT einzeln betrachtet werden. Was habe ich für ein Kind, was bin ich selber für ein Mensch? Wir sind hier absolute Kuschelmonster und lieben Körperkontakt. Gleichzeitig brauche ICH aber auch viel Schlaf. Also haben wir da so irgendwie unser Familiending draus gemacht ,was sicherlich nicht für alle passt.

    Ich habe mein Kind fast nur getragen, weil es das brauchte und ich wahrscheinlich auch. Das war anstrengend. aber dafür war mein Sohn meistens ruhig. ich kann mich an keinen Moment erinnern, wo ich ihn mal nicht hätte beruhigen können, wenn er geweint hat (o.k. die Fuck Zähne seien hier mal ausgenommen).

    Zusammenfassend würde ich sagen, dass es immer noch kacke ist Kinder schreien zu lassen.

    Nur ist es manchmal so, dass das Leben sich nicht immer 100% bewältigen lässt. Und DAS muss auch okay sein, wenn es unterm Strich noch stimmt.

  10. Sandra sagt:

    Also echt toll zu hören das es mehreren so geht (ging).
    Mein Sohn is jetz 8 Monate und schlaft am tag nicht länger als eine halbe Stunde und nachts wird er stündlich wach. Ich bin jetz an ein Punkt wo ich wirklich nicht mehr kannn aber ich sag mir immer wieder „ich kann weil ich will was ich muss“.
    Ich hoffe jeden tag das es nur eine „Phase“ ist! Und wenn ich mir sowas durch lese beruhigt es mich :)
    Mein Tipp ist, was mir selber gut tun würde (wenn ich jemanden hätte) nimmt euch Zeit für euch und den Partner. Wenn euer wurm mal bei oma oder Tante is einfach mal NUR AN SICH DENKEN! Raus aus der Wohnung entspannten tag im Bad machen oder ins Kino irgendwas… so kommt ihr wieder bissl runter und habt Kraft gesammelt wenn der/die kleine wieder bei euch ist. Das würde mir super gut tun aber komm nur selten zu den Genuss :(
    Wichtig ist die ganze Familie sollte ein unterstützen! Mit Hilfe klappt alles und jeder kommt nicht zu kurz

  11. Carmen sagt:

    Hallo ihr lieben Eltern,

    ich möchte Euch einfach mal ein bisschen Mut zusprechen und Sonnenschein schicken. Ich bin Mama von vier Kindern, der Große ist 15 und meine Zwillinge sind sieben. Mein jüngster Sohn ist letztes Jahr im Mai gestorben. Heute bin ich durch Zufall hier gelandet und bin so traurig darüber, dass Euch niemand den Rücken stärkt oder einfach mal das gibt, was ihr so dringend benötigt – ein liebes Wort und ein Lob dafür, dass ihr Eure Kinder so sehr liebt, dass ihr für sie über alle Grenzen hinaus geht.
    Laßt mich Euch einmal erzählen, wie es bei uns gewesen ist, denn Eure Sorgen und diese bleierne Erschöpfung kenne ich nur zu gut.
    Als mein großer Sohn geboren wurde, da war ich frohen Mutes. Hatte ich doch viele Jahre immer und immer wieder mit Babys zu tun und war nicht unerfahren, da ich eine recht große Familie habe und immer viele Kinder und Babys um uns herum waren.
    Trotzdem, es war plötzlich alles anders und ich hatte so gar keine Ahnung, wieviel Kraft all das fordert.
    Er hat eine Zeit lang sehr gut geschlafen, aber als er ein paar Monate alt war, hat er sich völlig gewandelt. Nächtelanges herumtragen und Schreien und Quengeln war plötzlich Lebensinhalt Nummer eins.
    Ich ging auf dem Zahnfleisch und war wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen… habe ALLES versucht und ja, ich habe auch geferbert. Zumindest dachte ich damals, ich würde das tun und wir alle würden davon profitieren. Genau drei Abende lang habe ich das Programm versucht anzuwenden… und danach habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass mein Kind sich verändert hatte, er hatte einen leeren Blick und war ängstlich, voller Spannung und Unruhe. Und ich hatte das Gefühl, etwas ist in ihm zerbrochen.
    Das hat mich so entsetzt und fertig gemacht, dass ich auf mein Bauchgefühl, welches ich von Anfang an hatte, gehört habe und das ganz schnell sein ließ. Danach war nichts besser, im Gegenteil… aber dieser Blick in die Augen meines Sohnes damals befähigte mich, an die Liebe und Wärme und Geduld zu glauben. Ich habe ihn mir zurückgekuschelt und bin heute überzeugt, dass ferbern das Schlimmste ist, was man seinen Kindern – sei die Not auch noch so groß – antun kann.

    Mutter Natur hat uns Mamas und Papas mit sehr viel mehr Kraft ausgerüstet, als wir in der akuten Situation glauben. Damals, bei meinem ersten Sohn, ging ich durch all diese Monate “noch irgendwie so durch”, d.h., es war einfach irgendwann überstanden und wir erholten uns auch wieder von dem Kraftakt.

    Als unsere Zwillinge kamen, haben wir vorher lange überlegt, wie wir das angehen… sie wurden dann zu allem Obendrein noch extreme Frühgeburten mit 14 Wochen vor dem Geburtstermin. Beide waren schwerst krank, haben unzählige offene Bauch Operationen und Hirnblutungen hinter sich und als wir sie endlich nach 6 Monaten Bangen und Angst ( auf diese Zeit gehe ich nicht näher ein ) zu Hause hatten, waren sie an Monitore und Sauerstoff gebunden und wir bereits zu diesem Zeitpunkt vollkommen fertig und am Ende all unserer Kraft.
    Und dennoch… wir mussten ja da sein.
    Mein Mann arbeitete und musste mir dennoch nachts mit den Beiden helfen.

    Wir waren wirklich jede Nacht mit ein bis zwei Stunden Schlaf am Leben. Hunger und Windeln für zwei, dazu laufende Fehlalarme an den Monitoren plus übliche Babyprobleme in Sachen Schlaf etc…

    Wie wir das gemacht haben? Nun ja, eine große Portion Selbstvertrauen und viel reden. Und eines hat uns als Ehepaar wirklich gerettet:
    Und lacht nicht, es funktioniert wirklich!
    Wir haben fest ausgemacht, im vollen Ernst, dass jeglicher Krach, Streit, Gemecker und Gezicke, welches zwischen uns beiden zwischen 20.00 und 08.00 morgens stattfindet ( und das tut es ;) ) NICHT und zwar ABSOLUT NICHT ernst genommen wird, einander zugestanden wird und vor allen Dingen völlig kommentarlos am nächsten Tag ad acta gelegt.
    Das war kein Freibrief und erfordert Mut und ein wenig Toleranz, ABER es hat funktioniert, denn so haben wir oft am nächsten Tag gelacht, egal welch schlimme Dinge wir uns an den Kopf gehaun haben. Es gibt einem aber sehr viel Sicherheit im anderen zu ruhen und es nimmt einem die Last, sich um die Ehe des Stresses wegen auch noch zu sorgen.
    Und wir haben den Blickwinkel ein wenig verändert:

    Es war normal, so am Ende zu sein, wir haben es akzeptiert. Aber wir haben uns immer wieder gegenseitig, oder jeder für sich, Mut gemacht und für diese wahnsinnige Leistung auf die Schulter geklopft. Ja, im Ernst – wir haben uns sogar belohnt, denn all diese Mühe verdient eine Belohnung! Warum denn auch nicht?
    Wir haben uns feste Ziele gesetzt… z.B. wenn wieder eine Woche überstanden war, dann kaufen wir uns eine Schachtel Pralinen und eine Flasche Sekt und genießen sie in einem ruhigen Moment, so gut es geht. Ja, zehn Minuten und ein halbes Glas später ging es zwar wieder rund, aber das Innere zählt und es hat gut getan.
    Wir haben auch mal Pizza bestellt und nicht als selbstverständlich, sondern ganz bewusst gesagt, so, heute belohnen wir uns dafür.
    Einer hat dem anderen ein Belohnungsbad gemacht oder tausend andere kleine Dinge.

    Das alles lindert NICHT wirklich den Stress, aber es zeigt einem innerlich, wie wertvoll diese Arbeit und das Durchhalten sind!!!!
    Es ändert einfach das Gefühl von : Warum ich? Warum kann ich es nicht? Warum kriege ich das nicht hin? Versage ich? Wann hört das endlich auf???

    IN:

    Ja, es ist schwer und ja, wer weiß wie lange noch. Aber ich schaffe das, ich kann diesen Berg bewältigen und ich kann diese Last tragen. Es ist mein Kind, ich schaffe das für uns alle, ich vollbringe eine großartige Leistung und ich habe es verdient, dass ich mir das anerkenne.

    Ich wünsche Euch von ganzem Herzen viel Kraft und Mut, es anders anzusehen. Eure Kinder sind völlig normal und was ihr erlebt, ist auch normal – egal wie schlimm es sein mag.

    Es wird alles wieder gut und ihr werdet am Ende belohnt: Ein Blick in den Spiegel und das Gefühl, wow!!! Wir haben es geschafft! DAS haben wir geleistet, ich…er… und unser Kind.

    Alles wird gut :)

    Ganz ganz warme liebe Grüße,

    die Carmen

    PS: nein, ich habe keine “Über”-Kinder ;) sie sind alle drei ganz normale Rabauken mit Ecken Macken und Kanten :) Aber das ist gut so :D

  12. Nachdem eine Hebamme aus heiterem Himmel meinte, unsere damals drei Monate alte Tochter mittags ferbern zu müssen, habe ich mich informiert, wo es nur ging… Mir hat das Buch „Ich will bei euch schlafen!“ sehr geholfen, Ferbern als eine Methode für (hoffentlich gaaaaanz wenige) Eltern zu akzeptieren, die sich nicht anders zu helfen wissen und dabei deutlich zu machen (und zu argumentieren), warum DAS niemals unser Weg sein wird.

    Mit fast 10 Monaten schläft unsere Kleine immer noch nachts höchstens mal drei Stunden am Stück (allerdings ist sie wach immer ein Spaßbär)… ich halte mich am Argument „Phase“ fest, dass ich irgendwann auch mal wieder schlafen darf.

    Lg, Anja

  13. MiMama sagt:

    Großes Thema. Schlafen kann man nicht lernen, dass glaube ich ganz fest. Man kann es evtl in Richtungen lenken aber das hat wenig damit zu tun was due Eltern wollen sondern vielmehr damit was das Baby möchte.

    Meiner Erfahrung nach helfen feste Zeiten ( die das Baby wählt) und grundsätzlich Zeit beim Schlafproblem. Und der Mut das zu tun was das Baby signalisiert zu brauchen um zu schlafen. Keinen Schlafsack, Bauchlage etc. Wir hatten über Monate hinweg einen Nachtschlaf von 1-1,5 Stunden. Baby am Ende, ich am Ende. Ich las, gerade wegen der schlechten Kritik, das Buch „Das Durchschlafbuch“ von Anne Wahlgren und zog mir die Aspekte heraus die mir richtig erschienen. Meinem Kind vertrauen schenken. Schlafen macht Spaß, deswegen vor dem schlafen so viel Quatsch mit Soße wie notwendig ist damit das Zwergl richtig von Herzen lacht wenn es ins Bett geht und vorallem … mehrere kleine Schläfchen am Tag. Nach festen Zeiten. Bisher richtete ich den Tag nach dem „großen“ Zwerg (1,5 Jahre Abstand sind jetzt nicht das was es leichter machte). Wir starteten im eigenen Bett im Elternschlafzimmer. Dabei war das Hauptthema im Bett beruhigen. Laut Wahlgren sollte der Nucki weg. Das ließ ich weg. Den Nucki wollte ich ihm nicht nehmen solange er das nicht von alleine wollte. Aber ich traute mich endlich das Zwergl ohne Schlafsack und auf dem Bauch schlafen zu lassen. Das war wahrscheinlich das größte Geheimnis dabei. Ich konnte das nicht ohne bewegungsüberwachungsmatte. 3 Schläfchen am Tag wirkten auch Wunder. Vormittags eine Stunde, Mittags 2 Stunden, nachmittags 1 Stunde. Und innerhalb wenuger Tage kamen wir von 1-1,5 Stunden auf 4-5 Stunden Nachtschlaf in denen das Zwergl auch wirklich schlief. Und Zwergl schlief tagsüber plötzlich überall. Das war schon fast unheimlich. Ich ließ das Zwergl fortan die erste Hälfte im eigenen Bett schlafen und wenn er es brauchte kam er zu mir ins Bett. So war es für alle gut machbar. Ich hatte wieder ein paar Stunden am Abend für mich und Zwergl wusste, wenn er es braucht muss er nicht allein im Bett schlafen. Als Zwergl dann letztes Jahr Weihnachten ins Zimmer vom Bruder zog (Doppelstockbett) schlief er dann plötzlich durch. Der Große dann dafür nucht mehr aber naja, man kann nicht alles haben. Jetzt schlafen beide durch. Zum einschlafen braucht das Zwergl noch eine Hand an der es sich festhalten kann aber das ist ja etwas das wir bis heute genießen.

    Sich voll und ganz dem Kind aufzuopfern bringt meiner Meinung nach genauso wenig wie dem Kind ein Durchschlafprogramm aufzuzwängen. Den Mittelweg zu finden mit dem alle zufrieden sind, das ist die Kunst. Bei uns bedeutete dies, 2 Stunden am Abend für mich. Mein Mann ist Nachtschichtler deswegen sind Tage wie Nächte mein Vergnügen. Wir mussten deswegen auch akzeptieren das nur ich das Zwergl ins Bett bringen konnte. Mit dem 4 Stunden Schlaf war das aber ok – genug Zeit um sich am Abend mal zu treffen oder ins Kino zu gehen. Ich musste ja nur zu den Wachzeiten parat stehen.

    Liebe Grüße

    Mine

  14. kiddothekid sagt:

    Hi :)
    Dein Post ist ja nun schon ne Weile her, aber ich find den so klasse, dass ich zumindest eine Zeile dalassen muss. Hätte ich den mal entdeckt, bevor ich meinen eigenen dazu schrieb. Wäre so ein passender Link gewesen.

    Ich habe nur ein Kind, 10 Monate alt, und schlafmäßig ist das bei uns so wie Du schreibst. Es stimmt, gerade in den ganz harten Zeiten fällt es auch mir sehr schwer, meine „Linie“ nach außen zu vertreten. Ich glaube, schon etliche Freundinnen haben mich heimlich für bescheuert erklärt, weil ich das Kiddo nicht schreien, sondern in meinem Bett schlafen lasse, mitsamt den vielen Stillunterbrechungen. Ich hab ganz viele Sätze zu hören gekriegt, die mit „Sie muss auch mal lernen…“ anfingen oder mit „Du darfst nicht immer…“

    Ich habe auch überhaupt keine gute Strategie, die es leichter macht. Außer vielleicht, dass ich feststelle, wie gut es mir tut, mich mit Menschen zu vernetzen, die die Sache auch so sehen wie ich. Das ist sehr schön. Und der feste Glaube: Jetzt ist es kacke, aber es wird nicht ewig so bleiben. Es wird besser. Es wird.

  15. Julia sagt:

    Vielen Dank für den Artikel und die Kommentare.
    Seit drei Wochen bin ich Mutter von zweien, die Große wird bald drei. Dass es nicht vergnügungssteuerpflichtig würde, dachte ich mir schon. Wie hart es aber wirklich ist, zwei Kinder zu haben, muss ich jetzt erfahren.
    Ich bin durch den Schlafmangel und umstellungsbedingten Stress mit den Nerven bereits am Ende. Dass ich so oft die Fassung mit meiner Großen verliere, demoralisiert mich wahnsinnig. Aber auch bei der Kleinen stoße ich nachts an meine Grenzen – schimpfe vor mich hin, wenn es wieder ans Stillen oder Rumtragen geht und verliere die Achtung vor mir selbst, weil ich in diesen Momenten selber nicht erwachsen bin.
    Ferbern ist keine Option – versteht sich.
    Nun, drei Wochen ist auch noch keine Zeit. Wir müssen uns alle neu sortieren, aneinander gewöhnen und kennenlernen. Wie es wird, wenn mein Mann wieder arbeiten geht – davor graust es mir. Ich habe wahnsinnige Manschetten vor den ersten Tagen und Wochen allein mit den beiden Kindern.
    Was mache ich zum Beispiel mit der Großen, wenn ich mich tagsüber mit dem Baby hinlegen muss? Ohne Tagschlaf stehe ich es nicht durch, die Große macht aber keinen Mittagsschlaf. Unterstützung habe ich nicht, wir sind mit der Kinderbetreuung ganz auf uns gestellt.
    An den Haushalt will ich gar nicht denken!
    Es ist im Moment ein Alptraum. Das hatte ich mir romantischer vorgestellt. Aber nach dem Lesen dieser Beiträge hier bin ich zumindest etwas aufgebaut, nicht allein dazustehen. Vielen Dank also für die ehrlichen Berichte! Sie haben mir Mut gemacht, durchzuhalten und mich zusammenzureißen.

    Herzlichst
    Julia

  16. Sabrina sagt:

    Vielen Dank für den tollen Artikel, das hat mich wirklich in meinem Tun bestätigt, denn ich war tatsächlich durch die älteren Generationen oft verunsichert, habe allerdings genauso weiter gemacht, wie ich das eben für richtig hielt.

    Mein kleiner Mann ist 14 Monate alt und schläft immer wieder mal bei uns im großen Familienbett, eben in Situationen, in denen er wieder mehr Nähe braucht, wie z.B.: es kommen neue Zähne oder wenn er erkältet ist. Ich genieße die Nähe zu meinem Kind sehr und ich glaube fest daran, dass das für Kinder der beste Weg ist groß zu werden. Möchte nicht jeder das Gefühl haben geliebt zu werden?

    Ich kenne viele Eltern, die ihre Kinder ewig lang schreien lassen und die Kinder sogar vor lauter Erschöpfung dann eben einschlafen…das kann doch alleine vom Bauchgefühl her nicht das Richtige sein.

    Ich habe auch immer zu meinen Eltern gesagt, dass mein Sohn dann durchschlafen wird, wenn er bereit dazu ist. Seine Zeit wird schon kommen, aber das bestimmt alleine er und bis dahin muss ich eben durchhalten.

    Vielen Dank nochmal für den tollen Artikel, der hat mir wirklich sehr geholfen!

    Ganz liebe Grüße
    Sabrina

    1. Mama notes sagt:

      Ich danke Dir für Deine Rückmeldung. Sternstunden des Bloggens. <3

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